Rückblicke 13/01/94
Die Leiche von Georgiens früherem Staatschef Swiad Gamsachurdia ist angeblich sofort nach dessen Selbstmord am Silvestertag in die abtrünnige russische Teilrepublik Tschetschenien gebracht worden. Dies meldete die Moskauer Agentur Interfax am Mittwoch abend unter Berufung auf einen nicht mit Namen genannten Vertrauten Gamsachurdias.
Der Anfang 1992 gestürzte Präsident habe ein Testament hinterlassen, das eine Botschaft an das georgische Volk beinhalte. Nach Angaben seiner Frau Manana hatte sich der 54jährige am Silvestermorgen erschossen. Tschetschenien ist eine von Russland abtrünnige Teilrepublik, die Gamsachurdia nach dessen Sturz Anfang 1992 Asyl gewährt hatte.
Die Informationen von Interfax stehen im Widerspruch zu den bisherigen offiziellen Angaben der georgischen Regierung. Nach dieser Version wurde Gamsachurdia nach seinem Tod in einem Dorf im Westen der Kaukasusrepublik beigesetzt.
Der Erste stellvertretende Generalstaatsanwalt Ansor Baluaschwili sagte am Mittwoch, der genaue Ort des Grabes sei nun bekannt. Genaue Angaben machte er jedoch nicht. Laut Staatsanwaltschaft wird der Ort von bewaffneten Anhängern Gamsachurdias bewacht. Die georgische Regierung erwarte in Kürze Experten aus Tschetschenien und Angehörige des Ex-Präsidenten, um den Leichnam zu identifizieren, hiess es.