Rückblicke 13/01/94
Wegen eines Brandanschlages auf ein von Asylbewerbern bewohnten Haus in Ludwigshafen ist am frühen Freitag morgen ein 34jähriger Mann festgenommen worden. Nach Polizeiangaben hatten die Bewohner des Hauses im Stadtteil Oppau gegen 02.35 Uhr brennende Matratzen im Hausflur bemerkt. Von den Hausbewohnern, die sich zum Teil durch Sprünge aus dem Fenster in Sicherheit gebracht hätten, seien acht mit Rauchvergiftungen in Spitäler eingeliefert worden.
In der Nähe des Tatorts habe die Polizei den 34jährigen Verdächtigen festgenommen. Staatsanwalt Klaus Puderbach sagte, der Verdächtige werde am Nachmittag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Man gehe von versuchter Brandstiftung aus, da „wesentliche Gebäudeteile nicht beschädigt“ worden seien.
Den Agaben zufolge habe der Mann aus einer „ausländerfeindlichen Grundstimmung“ heraus den Anschlag verübt. Der wegen ähnlicher Delikte bereits Vorbestrafte gestand, Matratzen im Treppenhaus angezündet zu haben. Bei den Bewohnern des Heims handelt es sich laut Staatsanwaltschaft vorwiegend um Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Albanien und aus Thailand.